Um die auf nationaler Ebene verabschiedeten Klimaschutzziele mittelfristig umsetzen zu können, sind auf lokaler Ebene die Kommunen gefordert. Auch die Stadt Herborn will in ihrem Wirkungsbereich eine Vorreiterrolle einnehmen und für heimische Unternehmen und ihre Einwohner als gutes Beispiel vorangehen. Schon im Sommer 2017 unterzeichnete die Stadt Herborn auf Anregung der Stadtverordnetenversammlung die Klimaschutz-Charta der 100 Kommunen für den Klimaschutz. Als Richtschnur für Maßnahmen zur Minderung der Treibhausgas-Emissionen und zur Anpassung an den Klimawandel wurde ein kommunaler Aktionsplan formuliert, der gegenwärtig in den städtischen Gremien beraten wird. Eine digitale Version des Aktionsplans ist hier online verfügbar.
Der Aktionsplan zum Klimaschutz stellt die bisherigen Vorleistungen der Kommune zur Anpassung an den Klimawandel gebündelt dar und formuliert Einsparziele für die nahe Zukunft. Ziel aller Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel ist die Minderung der negativen Auswirkungen des Klimawandels, wie auch der Schutz von Gesundheit, Wirtschaft, Infrastruktur und Naturkapital im Stadtgebiet Herborn. Die Selbstverpflichtung der Stadt Herborn beinhaltet alle kommunalen Aktionsfelder zur Klimaanpassung: Von Gebäudeeigentum, Bauleitplanung, Sportstätten, Energieversorgung sowie kommunale Beteiligungen.
„Erfolge zum Schutz des Klimas können wir schon aufweisen“, weiß Bürgermeister Hans Benner. Bei der Sanierung städtischer Gebäude seien energiesparende Heizungsanlagen eingebaut worden. „Photovoltaik-Anlagen auf öffentlichen Dächern, wie dem Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr Herborn und der Hörbacher Mehrzweckhalle, sind sichtbare Zeichen, dass der Klimaschutz in Herborn angegangen wird“, so Benner weiter.
Als Kommune innerhalb des Lahn-Dill-Kreises schließt sich die Stadt Herborn den Klimaschutzzielen des Landkreises an. Das erklärte Ziel ist, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu werden. Die CO2-Emissionen sollen bis zum Jahr 2050 um mindestens 80 Prozent gegenüber dem Referenzjahr 1990 gesenkt werden. Mit dem Klimaschutzkonzept des Lahn-Dill-Kreises, in dem auch die energetische Situation der kreisangehörigen Kommunen erfasst wurde, hat die Stadt Herborn ein Werkzeug zur Hand, das Empfehlungen v.a. im energetischen Bereich und der Mobilität formuliert, um Treibhausgase zu reduzieren. „Es gibt noch vieles hinsichtlich des Klimaschutzes zu verbessern und dies betrifft nicht nur energetische Maßnahmen, sondern auch Maßnahmen, die die negativen Wirkungen der bereits spürbaren Klimaveränderung bremsen sollen. Dazu gehören unter anderem auch Aktivitäten zum Hochwasserschutz und Verbesserung der Luftqualität“, berichtet der Rathaus-Chef.
Der Aktionsplan zum Klimaschutz bietet einen Einblick in umgesetzte, begonnene und noch geplanter Maßnahmen. Er gibt den derzeitigen Stand wieder, lebt durch die Fortschreibung, in der neue Maßnahmen und Ergebnisse zu Klimaschutz ergänzt werden. Auch die Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen Ihre Anregungen und Ideen zum Schutz des Klimas zum Ausdruck zu bringen: Auf der Homepage der Stadt steht hierfür ein E-Mail-Formular bereit, darüber hinaus nimmt Oliver Tritschler vom Fachdienst Tiefbau und Umwelt Ideen und Anmerkungen zum Klima-Aktionsplan telefonisch unter 02772 – 708 253 oder per E-Mail an o.tritschler@herborn.de entgegen.
Am 30. August findet in der Aula der Hohen Schule der erste Herborner Klimatag statt. Eine Ausstellung lädt ab 14 Uhr dazu ein sich über Energiesparen, energetisches Sanieren und Klimaschutz ganz allgemein zu informieren. Beim Klimatag sind vertreten die Verbraucherzentrale, die Innung für Sanitär- und Heizungstechnik im Lahn-Dill-Kreis, die hessische Energiesparaktion wie auch der Energie- und Klimaschutzmanager des Lahn-Dill-Kreises. Bei einer Podiumsdiskussion mit der hessischen Umweltministerin Priska Hinz und Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Interessenverbänden wird um 17 Uhr über Potenziale des regionalen Klimaschutzes diskutiert. Interessierte sollten sich den Herborner Klimatag am 30. August schon jetzt im Kalender vormerken, er verspricht vielseitige Anregungen für Klimaschutz auf lokaler Ebene - denn jede große Veränderung fängt klein an.