Munteres Brutgeschehen bei Meister Adebar - Zwei Storchenpaare brüten im Vogelpark

Herborn, 30.04.2009: Ein munteres Brutgeschehen ist jetzt auf der Storchenwiese im Vogelpark in Herborn- Uckersdorf zu beobachten. Sowohl das frei fliegende Storchenpaar als auch ein Paar der Bodenstörche bebrüten jeweils ein Gelege.

Das Vogelparkteam geht von wenigstens acht Eiern aus, die derzeit bebrütet werden. Bemerkenswert ist die Brut in dem am Boden gelegenen Nest, in dem gleich fünf Eier sind. Denn ungewöhnlicherweise hält der vorjährige Sohn dieses Storchenpaares so engen Kontakt zu seinen Eltern, dass auch er bisweilen, gemeinsam mit einem Altvogel, auf den Eiern sitzt.

Grundsätzlich brüten beim Weißstorch beide Partner abwechselnd. Besonders spannend ist es, die Wachablösung zu beobachten, die unter typischem Storchengeklapper stattfindet.

Derzeit leben im Storchenprojekt des Herborner Vogelparks insgesamt 14 Weißstörche. Neu im Bestand ist ein Storchenmännchen, das im zeitigen Frühjahr freundlicherweise zur Blutauffrischung vom befreundeten Neuwieder Zoo zur Verfügung gestellt wurde.

Mehr als 80 im Herborner Vogelpark geborene Jungstörche wurden schon in die Natur entlassen und stärken die Freilandpopulation nicht nur in Hessen, sondern auch anderswo in Mitteleuropa. Dies kann man zweifelsfrei an den Ringen der Vogelwarte erkennen, mit denen diese Tiere gekennzeichnet sind.

Den größten Wert für den Artenschutz hat das Herborner Storchenprojekt jedoch durch die Naturschutzsensibilisierung weiter Teile der Bevölkerung. Denn natürlich ist es besonders wichtig mit Hilfe des Sympathieträgers Weißstorch, dem Wappenvogel des Naturschutzbundes NABU, für den Schutz der Feuchtgebiete zu werben.

„Zudem sind die zeitweise mit zwei Metern Flügelspannweite über Uckersdorf kreisenden Weißstörche inzwischen auch ein Wahrzeichen des Herborner Stadtteils geworden“, erläutert Vogelparkleiter Wolfgang Rades die Bedeutung des 1981 von Reinhold Wiegand ins Leben gerufenen Storchenprojekts.