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Naturerlebnistag "Ein Platz für Tiere"

Naturerlebnistag "Ein Platz für Tiere"

Der Pionier des Naturschutzes Bernhard Grzimek wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden und die UN hat 2009 als „Jahr des Gorillas“ ausgerufen. Beides nimmt der Vogelpark Herborn zum Anlass, am 30. August 2009 einen Naturerlebnistag zu veranstalten. Besucher erhalten in dem beliebten Herborner Naturerlebniszentrum nicht nur spannende Einblicke in das Leben der Störche, Flamingos oder Lisztäffchen, sondern auch Hintergründe zum nationalen und internationalen Naturschutz. Ab 13 Uhr informieren im Herborner Vogelpark Naturschutz-Botschafter des Zoos Frankfurt und der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF) an einem Infomobil die Besucher über die Gefährdung der Berggorillas und das Gorillaschutzprojekt der ZGF in Afrika. Sie erfahren unter anderem was Handys mit Gorillas zu tun haben und können alte Handys für das Recycling abgeben. Für jedes recycelte Handy erhält die Zoologische Gesellschaft Frankfurt Geld für ihr Naturschutzprojekt im Virunga Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo.


Die Handysammelaktion der Naturschutzbotschafter im Vogelpark Herborn


Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) und der Zoo Frankfurt haben Ende April zur Handy-Sammelaktion zugunsten des Gorillaschutzes aufgerufen. Jetzt geht ein mobiles Sammelfass mit den Naturschutzbotschaftern auf Reisen in den Vogelpark Herborn.


Was hat das Handy mit dem Gorilla zu tun?


Die Verbindung zwischen dem Handy und den Berggorillas (Gorilla beringei beringei) ist von der Größe her ziemlich klein – um genau zu sein handelt es sich um Objekte von zwei Millimetern bzw. wenigen Zehntelmillimetern Größe. Doch die Auswirkungen sind gewaltig. Stichwort: Koltan. Aus dem Roherz Koltan wird das Metall Tantal gewonnen, und hieraus werden winzige Kondensatoren hergestellt, die in diversen Elektrogeräten Verwendung

finden: In Handys, Flachbildschirmen, Laptops. Koltan ist äußerst hitze- und korrosionsbeständig – zwei Eigenschaften, die es überall dort sinnvoll zum

Einsatz kommen lassen, wo auf kleinem Raum große Hitze entsteht. „Je kleiner Handys werden, desto mehr steigt die Nachfrage nach dem wertvollen Rohstoff Koltan.“, erklärt Zoodirektor Prof. Dr. Manfred Niekisch die Situation. „Gewonnen wird das Roherz unter anderem im Osten der Demokratischen Republik Kongo (DRK). Der illegale Abbau von Bodenschätzen ist zum Motor der kriegerischen Konflikte und der Zerstörung der Natur vor Ort geworden. Unter dem Koltan-Abbau leiden auch die Berggorillas, die in der Nähe der Abbaugebiete leben“, so Niekisch weiter.


Handy-Sammelaktion


„Wir als Endverbraucher können auch in Deutschland Einiges zum Schutz der Berggorillas beitragen“, erklärt Dr. Christof Schenck, Geschäftsführer der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF). Insbesondere Handys landen, nachdem sie ausgedient haben, in der Schublade oder in der Mülltonne. ZGF und Zoo Frankfurt sammeln deshalb alte, gebrauchte Handys. Die Handys können im Zoo Frankfurt abgegeben oder per Post direkt eingesendet werden. Wie das geht, erfahren Sie unter www.zgf.de. „Für jedes eingesandte Handy erhält die ZGF bares Geld, das direkt und zu 100 Prozent in unser Gorillaschutzprojekt im Virunga Nationalpark in der DRK fließt“, so Schenck weiter. Viele Besitzer alter Handys sind dem Aufruf bereits gefolgt: 225 defekte oder ausrangierte Geräte wurden innerhalb von vier Wochen im Zoo abgegeben oder eingeschickt. Sogar Fundbüros und Polizeistationen nutzen die Gelegenheit Handys, für die sich kein Besitzer mehr ermitteln lässt, abzugeben. Ab dem 30. August hat dann auch Mittelhessen eine Handy-Sammelstelle. Vogelparkleiter Wolfgang Rades:

„Gerne können ab dem 30. August ausgediente Handys auch im Vogelpark Herborn abgegeben werden, die wir dann zugunsten des Gorillaschutzes der ZGF weiterleiten.“




Das Naturschutzzentrum Vogelpark Herborn beteiligt sich unter dem Motto der Agenda 21 „global denken, lokal handeln“ am „Jahr des Gorillas“

Drei der vier Gorilla-Unterarten sind auf der Roten Liste der Weltnaturschutzorganisation IUCN als „vom Aussterben bedroht“ geführt! Zu den wichtigsten Gefährdungsfaktoren, die zum großen Teil miteinander verflochten sind, gehören neben der Jagd auch der Koltan-Bergbau, bewaffnete Konflikte in der Region, die Zerstörung der Lebensräume und Krankheiten wie beispielsweise Ebola. Aufgrund dieser akuten Bedrohung hat Fürst Albert II von Monaco das Jahr 2009 zum Jahr des Gorillas ausgerufen. Partner dieser Kampagne sind das UNEP-Übereinkommen zur Erhaltung wandernder wild lebender Tierarten (UNEP/CMS) in Verbindung

mit der UNEP/UNESCO Partnerschaft für das Überleben der Menschenaffen (GRASP) und der Weltverband der Zoos und Aquarien (WAZA).

Das Bundesumweltministerium misst dem Schutz der Gorillas nicht nur eine ökologische, sondern auch eine eminent politische Bedeutung bei. Der Erhalt der Gorilla-Lebensräume spielt für die dort lebenden Menschen eine herausragende Rolle, da auch sie auf die natürlichen Ressourcen und auf ein intaktes Ökosystem unbedingt angewiesen sind. Die Erhaltung des zweitgrößten Tropenwaldgebietes der Erde ist daher nicht nur ökologisch wichtig, sondern dient auch der Bekämpfung von Armut und der Friedenssicherung. „Global denken lokal handeln“


Nach diesem Motto der Agenda 21 informieren die Naturschutzbotschafter im Zoo Frankfurt über die Naturschutzprojekte der ZGF. Die Tiere in Zoologischen Gärten sind als Sympathieträger wertvolle Botschafter für ihre in der Natur lebenden Artgenossen. Mit ihrer Hilfe können weite Bevölkerungskreise darüber informiert werden, dass der Schutz der biologischen Vielfalt und der natürlichen Lebensräume auch zur Sicherung unserer natürlichen Lebensgrundlagen von großer Bedeutung ist. Wie der Herborner Biologe Wolfgang Rades betont, leistet die Stadt Herborn mit der Unterstützung ihres Vogelparks einen vorbildlichen Beitrag zur Agenda

21, denn neben seiner Eigenschaft als touristische Attraktion trägt er mit den hier gepflegten etwa 300 Tieren in 70 Arten und in einer leider zunehmend

naturentfremdeten Gesellschaft wirkungsvoll zur Sensibilisierung der Bevölkerung für die Probleme des nationalen und auch internationalen Natur- und Artenschutzes bei.


Der Vogelpark Herborn ist durch die reizvolle Einbettung seiner naturnahen Gehege in die herrliche Landschaft am Fuße des Westerwaldes ein besonders attraktives Naturerlebniszentrum. Neben der Vielfalt der Vogelwelt zeigt der „etwas andere Vogelpark“ auch einige Säugetiere wie Lisztäffchen als kleine Verwandte des Gorillas und Parmakängurus, Kriechtiere, Lurche, Fische und Insekten aus aller Welt. Schon seit vielen Jahren ist der Vogelpark ein wertvoller Partner der Naturschutzverbände, besonders des NABU und natürlich auch der ZGF. Das Projekt Naturschutz-Botschafter ist ein Kooperationsprojekt des Zoos Frankfurt und der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt. Ein Team von Ehrenamtlichen informiert an Wochenenden im Zoo Frankfurt über stark bedrohte Tierarten und Naturschutzprojekte der Zoologischen Gesellschaft.



Naturerlebnistag

Wann: Sonntag, 30. August 2009

Beginn: 09.30 Uhr

Wo: Vogelpark Herborn

Im Beilsbach 16

35745 Herborn-Uckersdorf


PROGRAMM

11.30 Uhr, 13.30 Uhr, 15.30 Uhr und 17.30 Uhr – Führungen durch den Park

Führungen mit dem Vogelparkleiter zu ausgewählten Tierarten, die im Sinne Bernhard Grzimeks und der Welt-Zoo- und Aquarien-Naturschutzstrategie als Botschafter für den Naturschutz eine besondere Rolle spielen

13.00 – 17.00 Uhr – Handysammelaktion

Besucher können alte Handys für das Recycling abgeben. Naturschutz-Botschafter des Zoos Frankfurt und der ZGF informieren über den Gorillaschutz an einem Infomobil mit Spielen und Anschauungsobjekten.


Nähere Informationen erhalten Sie unter:

www.vogelpark-herborn.de, www.zgf.de, www.naturschutz-botschafter.de


Ansprechpartner:

Dipl. Biol. Wolfgang Rades Anja Kinzelmann

Parkleiter Zoologische Gesellschaft Frankfurt

Vogelpark Herborn GmbH Projektleiterin Naturschutz-Botschafter

Im Beilsbach 16 Bernhard-Grzimek-Allee 1

35745 Herborn-Uckersdorf 60316 Frankfurt

Tel.: 02772 / 42522 Tel:: 069 / 94 34 46 12

Email: info@vogelpark-herborn.de Email: kinzelmann@zgf.de