Anreise  |  Kontakt  |  Notdienste  |  Öffnungszeiten  |  Webcams  |  
Sprachauswahl inaktiv
Neuer Anziehungspunkt des Herborner Vogelparks zu Pfingsten - Clownfisch „Nemo“ und seine Symbioseanemone werben für den Schutz der Meere

Neuer Anziehungspunkt des Herborner Vogelparks zu Pfingsten - Clownfisch „Nemo“ und seine Symbioseanemone werben für den Schutz der Meere

Bekanntlich sind die in den naturnahen Gehegen des Vogelparks im Herborner Stadtteil Uckersdorf in der ungemein reizvollen Mittelgebirgslandschaft des Naturparks Lahn-Dill-Bergland gepflegten über 300 Tiere in etwa 70 Arten Anziehungspunkt für zahlreiche Besucher nicht nur aus Mittelhessen. Auch aus dem Westerwald und Siegerland und selbst aus den Ballungsgebieten an Main, Rhein oder auch dem Ruhrgebiet finden immer mehr Naturfreunde den Weg in Herborns familienfreundliches Naturerlebniszentrum.


Wie Parkleiter Wolfgang Rades betont, sind die Vogelparkbewohner der wild lebenden Arten darüber hinaus in unserer naturentfremdeten Gesellschaft wichtige Botschafter für die Bedürfnisse ihrer frei lebenden Artgenossen. Gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartnern wie mit den großen Naturschutzverbänden NABU oder Grzimeks Zoologischer Gesellschaft Frankfurt versucht das Vogelparkteam, die Besucher des Parks für den Natur- und Artenschutz zu sensibilisieren.


Wie nötig das ist, zeigt nach Mitteilung des Vogelparkleiters die auch im zum Internationalen Jahr der Biologischen Vielfalt ausgerufenen Jahr 2010 ungebremst voranschreitende Vernichtung der Biodiversität. Rades: „Kein Verständnis kann man dafür haben, wie unverantwortlich und hochmütig Homo sapiens, der angeblich weise Mensch, dabei ist, seine eigenen natürlichen Lebensgrundlagen zu zerstören!“ Das kurzsichtige Auftreten zahlreicher Menschen, die immer wieder im bloßen Gewinnstreben die Grenzen des Machbaren überschreiten, erinnert den Herborner Biologen an den biblischen Turmbau zu Babel.


Ein aktuelles Beispiel sei die durch verantwortungsloses und fahrlässiges menschliches Handeln verursachte Umweltkatastrophe im Golf von Mexiko, wo täglich ungebremst ausströmende 800.000 Liter Rohöl unzählige Opfer unter Fischen, Wasservögeln und anderen Meerestieren fordern. Wolfgang Rades: „Darüber hinaus leiden auch die für diese Umweltkatastrophe nicht verantwortlichen Menschen – vom Fischer bis zur Tourismusindustrie – unter der Gier des Ölkonzerns BP nach Gewinnmaximierung!“


Besonders gefährdet durch solche menschengemachten Katastrophen sind die für den Menschen ungemein wichtigen marinen Ökosysteme mit ihrer einzigartigen biologischen Vielfalt. Auf deren Schönheit hatte vor einigen Jahren auch der Animationsfilm „Findet Nemo“ jung und alt eindrucksvoll aufmerksam gemacht. Was liegt da näher, als im Ausstellungsraum des Herborner Naturerlebniszentrums zur Begeisterung der Menschen für die Faszination der Meeresbewohner pünktlich zu den Pfingsttagen den Clownfisch „Nemo“ und die für seine Art so wichtige Symbioseanemone zu präsentieren?


Mit Hilfe des farbenfrohen Sympathieträgers „Nemo“ möchten die Naturschützer nicht nur auf die aktuelle Umweltkatastrophe im Golf von Mexiko aufmerksam machen, sondern auch auf den sonstigen nur allzu oft verantwortungslosen Umgang des Menschen mit den tierischen Bewohnern der Meere.


So gilt es, die Vogelparkbesucher unaufdringlich auf das latente Problem der Ausbeutung der Meere durch Überfischung, sei es beim Thunfisch oder auch vielen Hai- und weiteren Fischarten ebenso aufmerksam zu machen, wie aktuell auf das verheerende Vorhaben auch der Bundesregierung, im Rahmen der im Juni tagenden Internationalen Walfangkommission (IWC) das weltweite Walfangverbot zugunsten der dieses seit Jahren unterwandernden Länder Japan, Norwegen und Island aufzuweichen. Denn eine unrühmliche und der enormen Bedrohung der faszinierenden Meeressäuger nicht gerecht werdende Rolle spielt leider auch das Bundeslandwirtschaftsministerium.


Deswegen haben jetzt 25 Umwelt- und Tierschutzorganisationen, darunter auch der NABU, die Zoologische Gesellschaft Frankfurt, Greenpeace, der WWF, der BUND oder der internationale Tierschutzfonds IFAW ein Protestschreiben an die Bundesregierung versandt, um den eindrucksvollen Meeressäugern, vom Delfin bis zum Finnwal den ihnen gebührenden Schutz nicht zu verweigern. Nähere Informationen dazu gibt es auf den Webseiten www.nabu.de und www.ifaw.org . Dort können sich Naturfreunde auch an einer Online-Protestaktion gegen den legalisierten Abschuss von jährlich etwa 1.400 Walen beteiligen.


Natürlich sollen sich die Vogelparkbesucher in erster Linie an der Schönheit der interessanten tierischen Bewohner von Herborns Naturerlebniszentrum erfreuen können. Darauf aufbauend ist getreu dem Motto „nur was man kennt, kann man schützen“ die Sensibilisierung der Besucher für den Schutz der Tier- und Pflanzenwelt eine weitere Aufgabe zeitgemäß geführter Zoologischer Gärten mit steigender Bedeutung.


So sollen auch Nemo und seine Artgenossen dazu beitragen, dass die Vogelparkbesucher vermehrt über die Bedeutung des Schutzes der Meere und ihrer Bewohner nachdenken und sich dann vielleicht sogar aktiv für diese engagieren.


Das Vogelparkteam bedankt sich bei der Familie Landvogt als Inhaber der Aquariengroß- und Einzelhandelsfirma Aqua natura in Leun ebenso für die Unterstützung dieses Projekts wie beim Team um Professor Hans-Peter Ziemek und seiner Mitarbeiterin Ulrike Steinweg vom Institut für Biologiedidaktik der Universität Gießen.


Neben „Nemo“ und seinen Verwandten hat der Vogelpark an den Pfingsttagen natürlich auch weitere Höhepunkte, nicht zuletzt zahlreiche Jungtiere, zu bieten. Zoopädagogin Christin Dederich und Tierpfleger Andreas Trapp werden am Wochenende im Rahmen der täglich im 11.30 und 15.00 Uhr kostenlos angebotenen Führungen „Mit dem Tierpfleger unterwegs“ die aktuellen Tierkinderstuben, unter anderem die der Kängurus und Weißstörche, ein wenig näher vorstellen.