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Neues aus Post Falls

Neues aus Post Falls

Wer die inzwischen seit gut zwölf Jahren bestehenden freundschaftlichen Beziehungen zwischen Post Falls in Idaho und Herborn verfolgt hat, wird sich gefragt haben, wie im „Pfannenstiel“, dem schmalen Nordzipfel Idahos, in dem Post Falls liegt, die Kongresswahlen vom November vorigen Jahres ausgegangen sind. Idaho ist wie Oberbayern. Die Republikaner, deren Farbe hier rot (!) ist, können mit komfortablen Mehrheiten im

Senat und im Repräsentantenhaus in Boise weiter regieren. Die große Volks- und Regierungspartei besitzt Flügel, die sich untereinander heftig befehden. Ein gutes Beispiel dafür war der Wahlkampf innerhalb der republikanischen Partei in Post Falls.

Der manchem Herborner seit 1995 bekannte Jim Hammond, seit einigen Jahren hauptamtlicher Verwaltungsleiter von Post Falls, warf den Hut in den Ring, kündigte seine Stelle bei der Stadt und ließ sich zur Wahl für den Senat von Idaho aufstellen. Dies galt als Sensation, da anscheinend einige Lokalgrößen der Partei vorher nicht gefragt worden waren. Hammonds Aussichten galten als ungewiss.

Er hatte bald den rechten Flügel seiner Partei gegen sich und geriet mit weiteren Parteifreunden in Idaho auf die schwarze Liste einer im Internet agierenden Gruppierung. Diese schwarze Liste war mit Passfotos von Hitler

und Stalin garniert, um der Warnung vor ungeeigneten Kandidaten Nachdruck zu verleihen.

Jims Wahlkampf wandte sich vor allem an die klassischen Arbeitnehmer, die dort, wie bei uns, durch die wirtschaftliche Entwicklung unter Druck geraten sind. Er forderte die Schaffung von mehr anständig bezahlten

Arbeitsplätzen und eine Mäßigung der Gemeinden bei den Steuern für Hausbesitz, die in Idaho an den Index der Immobilienpreise gekoppelt sind. Es dürfe nicht sein, dass Menschen wegen dieser Steuer um ihr Eigenheim gebracht würden.

Trotz der schwarzen Liste zog Jim Hammond in den Senat ein und wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden des Verkehrsausschusses berufen. Zur Zeit hat er das „Vergnügen“, sich mit dem Ersatz maroder Autobahnbrücken herum zu schlagen.

Jim Hammonds Nachfolger in Post Falls heißt Eric Keck, hat deutsche Vorfahren und spricht noch etwas Deutsch.

Seine wichtigste Aufgabe in der nächsten Zeit wird die Koordination des Rathausneubaues sein, den sich die boomartig expandierende Stadt jetzt leistet. In der „Rotunda“ genannten kreisrunden Wandelhalle soll auch

eine Ausstellung über Herborn Platz finden.


Rüdiger Störkel