Herborn, 05.01.2012: Im Jahr 2003 wurde bei der Freiwilligen Feuerwehr Herborn ein neues Zeitalter eingeläutet. Durch die Feuerwehr wurde, in enger Zusammenarbeit mit der Verwaltung und den politischen Gremien, ein neues Logistiksystem eingeführt. Dieses sogenannte Wechselladersystem stammt aus dem gewerblichen Bereich und hielt seit Ende der 1970er Jahre auch nach und nach Einzug bei den Feuerwehren. Es bietet den Vorteil, dass nicht für jede realistische Einsatzeventualität ein eigenes Fahrzeug vorgehalten werden muss, sondern mit zwei Basisfahrzeugen, den sogenannten Wechselladerfahrzeugen, unterschiedlichste Abrollbehälter, je nach Einsatzzweck, transportiert werden können.
Bei der Feuerwehr in Herborn werden zurzeit folgende Abrollbehälter vorgehalten: Ein Abrollbehälter mit Spezialgeräten für Einsätze mit gefährlichen Stoffen, ein Abrollbehälter mit 2000 Meter Schlauchleitung zur Herstellung einer entsprechenden Schlauchstrecke bei Löschwassermangel sowie drei Logistikabrollbehälter ohne feste Beladung. Diese drei Logistikabrollbehälter können lageabhängig kurzfristig beladen werden. Vorrangig dienen sie für den Sandsacktransport bei Hochwasser. Darüber hinaus ist in Herborn noch ein Abrollbehälter Hochwasser des Lahn-Dill-Kreises stationiert, der ebenfalls mit den Wechselladerfahrzeugen der Herborner Feuerwehr transportiert wird. In den kommenden Jahren werden noch weitere Abrollbehälter folgen. Dies ist im Bedarfs- und Entwicklungsplan für den Brandschutz und die Allgemeine Hilfe beschrieben und kann auf der Internetseite der Feuerwehr Herborn unter www.feuerwehr-herborn.de unter Downloads eingesehen werden. Ein nicht zu vernachlässigender Vorteil des beschriebenen Systems liegt auch in den damit einhergehenden Kostenvorteilen. Durch die Reduzierung der vorzuhaltenden Fahrgestelle mit ihren Folgekosten und die Beschaffung günstiger Abrollbehälter, welche auch teilweise durch die Feuerwehrleute in ihrer Freizeit aufgebaut werden, ergeben sich auf Dauer Einsparungen für den städtischen Haushalt von mehreren hunderttausend Euro.
Im November nun konnte das 25 Jahre alte zwei Achs Wechselladerfahrzeug durch ein Neufahrzeug ersetzt werden. Bei dem neuen Fahrzeug handelt es sich um ein dreiachsigen SCANIA G380 mit einem zulässigen Gesamtgewicht. von 26t und 380PS Motorleistung. Mit dem Altfahrzeug konnten aufgrund der geringeren Zuladung nicht alle Abrollbehälter gefahren werden. Durch das Neufahrzeug wurde dieser Missstand nun beseitigt. Es stehen jetzt zwei gleichwertige drei Achs Fahrzeuge zur Verfügung.
Im kommenden Jahr möchten wir Ihnen in unregelmäßigen Abständen die einzelnen Fahrzeuge aller Stadtteilfeuerwehren im Stadtanzeiger vorstellen. Dies beinhaltet natürlich auch das komplette Wechselladersystem.