Gezeigt werden oft Landschaftsbilder mit und ohne Windmühle oder auch Alltagsszenen. Eine besondere Untergruppe bilden die Bibelfliesen, auf denen Szenen aus dem Alten und Neuen Testament gezeigt werden. Seit dem 17. Jahrhundert wurden sie in den reformierten Niederlanden hergestellt und waren hauptsächlich entlang der Küste bis weit nach Polen und Russland verbreitet. Man findet sie in einfachen Bauernhäusern ebenso wie in repräsentativen Räumen von Schlössern.
Die Verwendung der Fliesen hatte sowohl praktische als auch ästhetische und didaktische Gründe. Durch das Fliesen ganzer Wände konnte die Feuchtigkeit aus den Räumen gehalten werden, was insbesondere an der Küste wichtig war. Kleinere Felder rund um Kamine und Herdfeuer boten leicht zu reinigende Oberflächen. In den reformierten Niederlanden wurde das Bilderverbot des Alten Testaments, das im Laufe der Jahrhunderte stark aufgeweicht worden war, in den Kirchen wieder rigoros durchgesetzt. Das Interesse der Gläubigen an der Bilderwelt der biblischen Geschichten blieb jedoch ungebrochen. Als Konsequenz wurden bildliche Darstellungen in Privathäusern geduldet.
Ab 03. Dezember zeigt das Museum Hohe Schule in Herborn in Zusammenarbeit mit dem Sammler Peter Merten eine Auswahl an biblischen und weltlichen Motiven. Die Eröffnungsveranstaltung findet am Sonntag, den 03. Dezember 2017, um 16.00 Uhr im Museum statt und dauert bis 31.05.2018. Die Teilnahme an der Eröffnungsveranstaltung ist kostenlos; eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Das Museum ist jeweils samstags, sonntags, mittwochs und donnerstags von 13.00 Uhr bis 17.00 Uhr sowie nach Vereinbarung geöffnet.