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"Planspiel Stadt" im Herborner Rathaus

"Planspiel Stadt" im Herborner Rathaus

Herborn, 25.09.2008: „Planspiel Stadt“ – So heißt eine aktuelle Aktion des Deutschen Städtetags an der bundesweit 23 Kommunen teilnehmen. Auch die Stadt Herborn als einzige hessische Kommune stellte bei dieser Aktion 20 Neuntklässler des Johanneum Gymnasiums vor die Frage „Sanieren oder planieren – was können wir leisten?“. Ziel für die Schüler war es ein Konzept zur Sanierung und Unterhaltung des Bürgerhaus in Burg und des Wellenbades in Herborn zu erstellen.


Zunächst informierten sich die Schüler am Vormittag in den zuständigen Fachbereichen und Fachdiensten des Rathauses über den aktuellen Zustand der beiden Gebäude. Am Mittag stellten sie ihre Ergebnisse Bürgermeister Hans Benner, Büroleiter Jörg Kring, dem stellvertretenden Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen Bernd Brückner, dem Stadtmarketing Geschäftsführer Bernd Rademacher und dem Fachbereichsleiter Finanzen Michael Benner vor.


Wenn es nach den Schülern geht sollen die Bürger in einer Umfrage entscheiden, ob das Bürgerhaus in Burg komplett neu gebaut werden oder saniert werden soll. Diese Umfrage könnte dann Grundlage für alle weiteren Vorgehen sein.


Derzeit legt die Stadt Herborn bei der Unterhaltung des Bürgerhauses jedes Jahr ca. 73.000 € drauf. Victoria Hrazdil erklärt, dass die Ausgaben nach einer Sanierung, die einmalig ca. 2,7 Millionen kosten wird, durch energiesparende Maßnahmen gesenkt werden können. Weiterhin wird der Zuschussbedarf gesenkt, wenn in einem modernen und attraktiven Bürgerhaus mehr Veranstaltungen als derzeit stattfänden. Außerdem könnten nach einer Komplettsanierung die Mieten erhöht werden.


„Die Schüler haben ein komplexes Problem erkannt und dargestellt. Die Umfrage ist ein interessanter Aspekt.“ lobten Bürgermeister Hans Benner und Büroleiter Jörg Kring die Schüler.


Aber es galt auch noch ein zweites Problem zu lösen. Das bereits in die Jahre gekommene Wellenbad ist ebenfalls dringend sanierungsbedürftig. Auch hier war es Hauptanliegen der Schüler, dass der Zuschussbedarf gesenkt werde. Modernes Design, ein neuer Name, Sponsoren und mehr Gastronomie waren nur einige der guten Ideen, die die Schüler vorgeschlagen haben. Auch die Wellen sollen, wenn es nach Meinung der Neuntklässler geht, abgeschafft werden, da viele ältere Besucher und Mütter mit kleinen Kindern das Becken verlassen würden, sowie die Wellen einsetzen.


Um ein breiteres Publikum anzulocken schwebt den Schülern vor im Inneren des Bades eine neue moderne Sauna, ein Dampfbad und einen Fitnessbereich einzurichten. „Auch eine neue große Außenanlage mit Liegewiese und Kinderspielplatz würde mehr Besucher anziehen“ argumentierten die Schüler.


Ziel soll es sein jedes Jahr 150.000 Besucher, dass sind ca. 80.000 mehr als derzeit, begrüßen zu dürfen. Bei einem Eintrittspreis von 5,00 Euro würde das Schwimmbad dann jährlich 750.000 Euro – dies entspricht dem derzeitigen Zuschuss der Stadt Herborn zum Betrieb des Schwimmbads – abwerfen.


„Ihr habt den Nagel auf den Kopf getroffen und den Handlungsbedarf aufgezeigt. Wenn wir nichts tun, haben wir bald kein Bad mehr“, machte Bürgermeister Benner deutlich und bedankte sich bei den Schülern. Büroleiter Jörg Kring überlegt nun nach dieser Glanzleistung, ob die Schüler ihre Ergebnisse auch den Kommunalpolitikern vorstellen sollen um auch ihnen deutlich zu machen, dass dringender Handlungsbedarf besteht.