Herborn, 11.11.2010: An den aufgegrabenen Flächen im Herborner und Hörbacher Friedhof kann man sehen, dass hier die Schwarzkittel auch Schwarzwild oder genauer gesagt, die Wildschweine aus unseren heimischen Wäldern am Werke waren. In letzter Zeit konnte man schon anhand von vielen Presseberichten feststellen, dass die Population der Wildschweine stark zugenommen hat und die Waidmänner bei der Bejagung kaum noch hinterherkommen, so dass die Wildschweine zu einer echten Landplage geworden sind. Auf der Suche nach Nahrung dringen sie immer weiter auf innerörtliche Gebiete vor. Während die Wildschweine den Außenbereich um den Amdorfer und Seelbacher Friedhof unsicher machen, kommen sie auf den Hörbacher und Herborner Friedhof auf das Friedhofsgelände ganz dicht an die Grabstellen heran. Die Maschendrahtzäune stellen leider kein ernstes Hindernis für die wilden Borstenviecher dar. Die Tiere sind so schlau, dass sie an den Zäunen entlang laufen und bei einem Loch auf den Friedhof kommen, oder wenn sie kein Loch finden, drücken sie solange gegen den Maschendrahtzaun, bis dieser nachgibt und sie dann auf den Friedhof drängen können. Zum Glück wurden noch keine Grabstätten in Mitleidenschaft gezogen, da die Wildschweine einen gewissen Abstand zu den Gräbern wahren, hoffentlich bleibt dies auch so. Wie man dem Treiben ein Ende setzen kann ist noch nicht geklärt, denn eine Bejagung auf dem Friedhofsgelände oder in der nähren Umgebung ist zum Schutze der Bevölkerung aus gesetzlichen Gründen nicht erlaubt. Seitens der Stadtverwaltung hofft man, dass die zuständigen Förster, Jagdaufseher, Jagdpächter und Jäger im Wald das Wildschweinproblem durch höhere Abschusszahlen lösen, damit keine Tiere mehr in den Friedhofsbereich vordringen.