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Sechzig mittelhessische Lehrer sind von der Vielfalt außerschulischer Lernorte im Norden des Lahn-Dill-Kreises begeistert

Sechzig mittelhessische Lehrer sind von der Vielfalt außerschulischer Lernorte im Norden des Lahn-Dill-Kreises begeistert

Sechzig Lehrer aus 35 verschiedenen Schulen aus ganz Mittelhessen fanden am letzten Samstag auf Einladung des Staatlichen Schulamts Weilburg und der Naturschutzakademie Hessen den Weg ins Johanneum-Gymnasium in Herborn. In Kooperation mit dem Forstamt Herborn, dem Wildpark in Dillenburg-Donsbach, dem naturkundlichen Museum von Zeitsprünge e.V. in Breitscheid-Erdbach und dem Vogelpark Herborn-Uckersdorf fand in der Aula des Johanneums eine regionale Lehrerfortbildung statt, in deren Mittelpunkt das hiesige Angebot an außerschulischen Lernorten stand. Schon in den Grußworten von Schulleiterin Jutta Waschke für das Johanneum-Gymnasium, Volker Imschweiler vom Staatlichen Schulamt, Herborns Bürgermeister Hans Benner, Dillenburg Erster Stadträtin Elisabeth Fuhrländer sowie Carsten Wilke vom hessischen Umweltministerium wurde die Vielfalt außerschulischer Lernorte im alten Dillkreis als beispielhaft hervorgehoben und die mittelhessischen Schulen zu reger Nutzung dieser attraktiven Ausflugsziele ermuntert. Die Bedeutung der Vermittlung und Vertiefung der naturkundlichen Lehrplaninhalte in außerschulischern Lernorten wurde in einem sehr anschaulichen Referat von Professor Hans-Peter Ziemek von der Fachgruppe Biologie und Didaktik der Biologie der Universität Dortmund hervorgehoben.

Bezeichnend sei, dass Schüler heute problemlos in der Lage seien, 150 Pokémon-Karten zu unterscheiden, während sich die Kenntnisse unserer Tier- und Pflanzenwelt leider in sehr viel bescheidenerem Rahmen bewegten. Der Hochschullehrer hob hervor, dass dies um so bedauerlicher sei, da wir uns derzeit in der Phase des größten Artensterbens befinden, das die Menschheit je erlebt hat. Nur was der Mensch kennt, sei er bereit zu schützen! Professor Ziemek: „Naturerfahrungen spielen erwiesenermaßen auch für eine positive Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen eine herausragende Rolle!“ Gut vorbereitete und auch im Unterricht nachbereitete Besuche an außerschulischen Lernorten würden auch nach Jahren noch genannt und könnten prägend sein für ein eigenes verantwortungsvolles Handeln im Umgang mit der Natur. Denn: Die Liebe zur Natur, die so genannte „Biophilie“, sei uns eigentlich gar nicht so fremd. Vielmehr sind die Sehnsucht nach einer intakten Umwelt und das Interesse für andere Arten in unserem Erbgut verankert. Nicht umsonst zieht es uns immer wieder zur Erholung in die Natur, zu Gewässern mit klarem Wasser und in Landschaften mit üppigem Pflanzenwuchs.

In Tiergärten und naturkundlichen Museen als außerschulische Lernorte seien persönliche Führungen durch die Experten vor Ort besonders effektiv für den Lernerfolg von Kindern und Jugendlichen. Am Samstagnachmittag konnten sich die anwesenden Lehrer bei Führungen durch das Museum Zeitsprünge und die Erdbacher Höhlen mit Anne Leib, durch den Wildpark Donsbach mit Thomas Hain und den Vogelpark Uckersdorf mit Wolfgang Rades anschaulich von den interessanten Möglichkeiten dieser drei Lernorte überzeugen. Dabei wurde die Veranstaltung im Vogelpark aktuell besonders auch dadurch belebt, dass hier aktuell zahlreiche Jungvögel – vom jungen Ara über eine kleine Schnee-Eule bis zu vier jungen Weißstörchen - besonders spannende Beobachtungsmöglichkeiten bieten. Und pünktlich mit Fertigstellung dieser Presseinformation wird die Geburt der ersten kleinen Uckersdorfer Zwergziege in diesem Jahr angezeigt