Mit dem Feststellen einer Schwangerschaft entwickeln Eltern häufig bereits eine intensive Beziehung zu ihrem ungeborenen Kind. Es zählt zu den schmerzhaftesten Erfahrungen wertender Eltern, ihr Kind in der Schwangerschaft, bei oder kurz nach der Geburt zu verlieren. Doch ist es für die Eltern sogenannter Sternenkinder tieftraurige Realität.
„Um diesen Eltern den Trauerweg etwas zu erleichtern, hat die Stadt Herborn im Herbst ein Grabfeld für Sternenkinder auf dem Friedhof Herborn errichtet. Hier finden betroffene Eltern einen Ort zum Trauern und Abschied nehmen“, sagt Bürgermeisterin Katja Gronau. Der Begriff Sternenkinder fußt auf der Vorstellung, dass das Leben dieser Kinder so kurz bleibt, wie das Aufblitzen eines Sterns.
Der Gedenkplatz entstand auf dem Friedhof Herborn im Bereich der bestehenden Kindergräber, links vom Haupteingang. Ein Pavillon und Sitzgelegenheiten ergänzen die in grauem Naturstein gestaltete Gedenkstätte. Der graue Gedenkstein trägt die Inschrift: „Denen gewidmet, die nicht ins Leben finden konnten.“ Angeregt wurde diese besondere Gedenkstätte vom Ortsbeirat Herborn in Verbindung mit dem Verein Hospizdienste Lahn-Dill e. V. Nach vielen Gesprächen mit Religionsgemeinschaften, Bestattern, Steinmetzen und Hospizdiensten sowie nach der Zustimmung der Stadtverordneten wurde die Gedenkstätte für Sternenkinder Mitte Dezember ihrer Bestimmung übergeben.
Im „Garten der Sternenkinder“ können sich Eltern weiterhin mit ihrem Kind verbunden fühlen, was heilsam für den Trauerweg sein kann. Bestattungen auf dem Grabfeld für die Sternenkinder sind kostenfreien und nicht konfessions- oder religionsgebunden.