Nach 50 Jahren sind sie wieder in der Stadt unterwegs, die sie als 20Jährige in ihrer Bausubstanz durch maßstäbliche Zeichnungen nach genauem Aufmaß en Detail kennenlernten. Ihnen gelang damals bei Prof. Dr. Ing. Romero im Seminar für Baugeschichte unter der Leitung von Dr. Ing. Reinhard Reuter eine eindrucksvolle Gesamtbildaufnahme der Stadtbildprägenden Häuser. Die Forschungsergebnisse, durch genaue Vermessung und Fotogrammetrie ermittelt, wurden in einer Broschüre festgehalten. Darin finden sich maßstäbliche Zeichnungen ganzer Straßenzüge der Stadt Herborn, Einzelbauwerke werden miteinander in Beziehung gesetzt wie auch deren Bausubstanz analysiert. Selbst Schnitzereien, die am Fachwerk in Herborn reichlich vorhanden sind, wurden darin im Detail erfasst.
Anfang September sind neun der ehemaligen Seminarteilnehmer zu einer neuerlichen Stadtbildaufnahme an die Dill zurückgekehrt. Dieses Mal begaben sie sich in privater Mission mit dem ehemaligen Stadtarchivar Rüdiger Störkel auf einen Altstadt-Rundgang und eine Visite im Stadtmuseum. Gemeinsam mit Bürgermeister Hans Benner erinnerten sie sich an die erfolgreiche Altstadtsanierung, die auch durch die Fördermittel des Projektes „Aktive Kernbereiche“ in jüngster Vergangenheit neuen Auftrieb erlangt habe. Für eine Altstadt wie Herborn ist es heute und in Zukunft wichtig seine individuelle Besonderheit – unterschiedliche Plätze und ganze Straßenzüge ununterbrochener historischer Bauwerke – zu erhalten und neue Nutzungsformen zu finden.
Bild links: 50 Jahre nach dem Studienaufenthalt in Herborn konnten sich die früheren Kommilitonen von der gelungenen Altstadtsanierung überzeugen. Mit Bürgermeister Hans Benner tauschte die Gruppe sich im Rathaus über die Studienarbeit von 1969 und heutigen Herausforderungen historischer Altstädte in modernen Gesellschaften aus. (Herbert Weyell)
Bild rechts: Architekt Martin Loose gehörte zu einer Gruppe von Studenten, die 1969 eine kleinmaßstäbliche Stadtbildaufnahme Herborns erstellte. (Stadt Herborn)