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Teamwork bei CNC-Projekt deutsch-polnischer Berufsschüler

Teamwork bei CNC-Projekt deutsch-polnischer Berufsschüler

Delegation der Schulpartnerschaft zwischen Gewerblichen Schulen Dillenburg und Kolno besucht Herborn:

Die Stadt Herborn blickt auf eine 21-Jährige deutsch-polnische Städte- und Schulpartnerschaft: Grund genug für Bürgermeister Hans Benner Anfang Juni eine Delegation einer 2017 begründeten deutsch-polnische Schulpartnerschaft der Gewerblichen Schulen Dillenburg und der Berufsschule Kolno im Herborner Rathaus zu begrüßen. Als Europaschule gehören europäische Partnerschaften zum Schulprogramm der Dillenburger Berufsschule. Besonders ist die deutsch-polnischen Schulpartnerschaft beziehungsweise das gemeinsame CNC-Projekt wegen der länderübergreifenden Zusammenarbeit, die Theorie und Praxis der Zerspannungstechnik verknüpft.

Hans Benner spricht aus Erfahrung, wenn er bei der Begrüßung der elf Berufsschüler und Ihrer vier Lehrkräfte unterstreicht, dass kultureller Austausch mit Menschen anderer Kulturkreise Offenheit, Empathie und Verständigung fördere, die heute die Basis für ein vereintes Europa sei. Die Stadt Herborn zeige, dass eine lebendige Städte- und Schulpartnerschaft, wie mit der Stadt und dem Lyceum Ilawa, dauerhafter Erneuerung durch gegenseitige Besuche, persönliche Kontakte und Gespräche bedarf. Dann sei eine Partnerschaft – ob nach Polen, Frankreich oder Österreich wie in Herborn – geeignet Vorurteile abzubauen, sich persönlich Weiterzuentwickeln und den europäischen Gedanken mit Leben zu füllen.

Die Initiatorinnen des gemeinsamen CNC-Projektes Julia Reichmann (Dillenburg)und Ula Banach (Kolno, ca. 200 Kilometer östlich von Ilawa gelegen) erklärten bei ihrem Besuch im Rathaus die länderübergreifend Arbeitsweise. Technische Zeichnungen der Bauteile für die CNC-Fräsetechnik (engl. Computerized Numerical Control) werden sowohl in Polen als auch in Deutschland angefertigt. Die jeweils anderen Berufsschüler prüfen diese Pläne der einzelnen Bauteile (Peer-Review). Dabei entstehe in Dillenburg das Design bzw. die technischen Zeichnungen für Bauteile, Anhand der Skizzen werden die Einzelteile in Kolno gefertigt und von den Berufsschülern gemeinsam in Dillenburg zu einer funktionsfähigen Einheit zusammengebaut. Zurzeit arbeiten die jungen Erwachsenen im Alter zwischen 17 und 20 Jahren am Prototyp einer Honig-Rührmaschine. Die Honig-Rührmaschine sei geeignet die Arbeit von Imkern zu erleichtern. Denn nachdem der Honig per Zentrifuge aus den Waben geschleudert worden sei, müsse der Honig damit er sämig wird noch gerührt werden. Ein Arbeitsschritt, der bislang rein mechanisch mit Muskelkraft bewerkstelligt wird.

Hier verspricht das deutsch-polnische Berufsschulprojekt Abhilfe und Arbeitserleichterung für Imker. Man können das Rühren des Honigs mit dem Conchieren von Schokolade vergleichen, die durch langes Mischen einen zarten Schmelz erhalte, verdeutlichte Felicitas Elm, Berufsschullehrerin in Dillenburg. Ziel sei es letztlich die Bauteile der Honig-Rührmaschine auf der schuleigenen CNC-Fräsmaschine zu produzieren und in Dillenburg gemeinsam zu einer funktionsfähigen Baugruppe zu montieren. Gesteuert wird die fertige Honig-Rührmaschine per Knopfdruck. Wie gut die europäische Teamarbeit geklappt habe, zeige sich bei der Montage erklärte Florian Balzer, verantwortlicher Lehrer aus Dillenburg. Das Unterrichtsprojekt, das gegenseitige Besuche von Lehrkräften und Berufsschülern in Dillenburg und Kolno versieht, wird finanziell vom deutsch-polnischen Jugendwerk unterstützt. Eine europaweite Schulpartnerschaft kann für die beteiligten Berufsschüler und späteren Facharbeiter wie auch Ausbildungsbetriebe nur von Vorteil sein. (dg)