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Unverletzte Jungtiere am Fundort belassen – in der Regel sind sie nicht verlassen!

Unverletzte Jungtiere am Fundort belassen – in der Regel sind sie nicht verlassen!

Herborn, 12.05.2011: Vielfach stellt sich im Wonnemonat Mai in der Natur und auch in den Gehegen des Vogelparks im Herborner Stadtteil Uckersdorf Nachwuchs ein. Aktuell stehen in Herborns Naturerlebniszentrum besonders die zierlichen Teichhuhnküken, die am Biotopteich für die Europäischen Sumpfschildkröten sogar diesen seltenen Reptilien deutlich den Rang ablaufen, im Blickpunkt.

Doch leider hält einmal mehr auch das Familienleben in der Natur das Vogelparkteam, stark in Atem. Denn jetzt häufen sich wieder die Fälle, in denen nur scheinbar verlassene Jungtiere von Tierfreunden in falsch verstandener Tierliebe aufgegriffen werden, um sie von Hand großzuziehen.

Nach Mitteilung von Vogelparkleiter Wolfgang Rades ist es auch im Interesse der Tiere grundsätzlich erforderlich, unverletzte Jungtiere am Fundort zu belassen. Denn wie der Biologe betont, handelt es sich bei den scheinbar hilflosen Jungtieren zumeist gar nicht um Waisen. Dies gilt unter den Säugetieren zum Beispiel für Rehkitze oder junge Feldhasen, die von ihrer Mutter nur abgelegt werden, um sie einige Male am Tag oder auch in der Nacht zum Säugen aufzusuchen.

Auch in der Vogelwelt kommt es häufig vor, dass noch kleine, aber schon befiederte Jungvögel, z. B. Eulen oder auch Singvögel, ihr Nest vorzeitig verlassen. Als so genannte „Ästlinge“ stehen diese oft noch nicht flugfähigen Jungen dann im Astwerk oder auch auf einer Wiese sitzend durch Bettelrufe mit ihren Eltern in Verbindung, und werden von diesen auch außerhalb des Nests weiter versorgt.. Solche Jungvögel, die keine menschliche Hilfe benötigen, aufzugreifen und somit quasi zu „kidnappen“, ist deswegen falsch verstandene Tierliebe.