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Vogel- und Naturschutztierpark Herborn engagiert sich den Schutz unserer heimischen Schlangen

Vogel- und Naturschutztierpark Herborn engagiert sich den Schutz unserer heimischen Schlangen

Herborn, 22.6.2012: Kaum wird das Wetter – endlich – wieder ein wenig sommerlicher, schon zeigen sich in zahlreichen Gärten in Ortsrandlage oder an Wald- und Gewässerrändern wieder vermehrt einheimische Schlangen. Allen voran die in Hessen, insbesondere in Mittelhessen, dem Westerwald und dem Siegerland noch recht verbreitete harmlose Ringelnatter, bisweilen auch die ebenfalls ungiftige Schling- oder Glattnatter.


Der Vogelpark Herborn stellt seinen Besuchern gezielt einheimische Schlangen in einem großzügigen Freilandterrarium vor, um über ihre Ungefährlichkeit und ihren Schutzbedarf zu informieren. Wie notwendig das ist, zeigen die zahlreichen Anrufer, die telefonisch bei den Mitarbeitern Schlangenbeobachtungen melden. Nicht von ungefähr trägt Herborns familienfreundliches Naturerlebniszentrum jetzt auch den Beinamen „Vogel- und Naturschutztierpark“.


Vogelparkleiter Wolfgang Rades betont, dass Beobachtungen von Schlangen bei uns keinen Grund zur Beunruhigung geben.


Am häufigsten gemeldet wird die einheimische, bis 1,50 m lange Ringelnatter. Sie ist grünlich, grau oder auch schwarz gefärbt und zumeist an den gelblichen Halbmondflecken am Hinterkopf gut erkennbar. Die Ringelnatter ist zwar ebenso wie die am Unterlauf der Lahn noch vorkommende Würfelnatter eine Wassernatter, tritt aber auch abseits der natürlichen Gewässer auf und macht sich durchaus auch an Gartenteichen auf die Jagd nach Fröschen oder Kaulquappen. Zudem sucht die hübsche Schlange dort in den Monaten Juli und August häufig Komposthaufen oder auch Pferdemisthaufen auf, um darin in den Sommermonaten ihre bis zu 50 weichschaligen Eier abzulegen, wo sie dann durch die Gärungswärme ausgebrütet werden.


Folglich sollten Kompost- und Misthaufen in der Zeit von Juli bis Anfang Oktober nicht umgegraben oder versetzt werden. Auch darüber hinaus bittet das Vogelparkteam die Bürger darum, die aparte und völlig ungiftige Schlange nicht unnötig zu beunruhigen. Rades: „Die Beobachtung der Schlangen im Garten ist eigentlich ein schönes Erlebnis und zeigt an, dass die Natur bei uns noch einigermaßen intakt ist!“


Eine weitere bei uns verbreitete, jedoch seltenere Schlange ist die ebenfalls ungiftige graue bis bräunliche Schling- oder Glattnatter. Sie wird aufgrund ihrer an das Zickzackband der bei uns nicht vorkommenden Kreuzotter erinnernden Rückenzeichnung bisweilen mit dieser verwechselt.


Die Kreuzotter ist die einzige heimische Giftschlange und kommt in unserer Region nur im Vogelsbergkreis, der Rhön und auch im Sauerland vor. Wie der Herborner Diplom-Biologe zudem betont, ist das Gift der Kreuzotter relativ schwach und hat bei ärztlicher Behandlung zumindest in den letzten Jahrzehnten nicht zu Todesfällen geführt.


Bürgern, die dennoch eine, wenn auch hierzulande unbegründete, Angst vor Schlangen haben, empfiehlt Rades, einen Bogen um die recht scheuen Tiere zu machen, die sich meistens bereits bei der kleinsten Bodenerschütterung, etwa durch menschliche Schritte, zurückziehen.


Nur ausnahmsweise kann es sich bei einer beobachteten Schlange auch um ein bei einem Terrarianer ausgerissenes exotisches Tier handeln. Dies ist jedoch extrem unwahrscheinlich. Im Zweifelsfall empfiehlt der Vogelparkleiter, eine unbekannte Schlange zu fotografieren und das Bild zur Bestimmung digital an die E-Mail - Adresse info@vogelpark-herborn.de zu senden.


Nähere Auskünfte über den Vogel- und Naturschutztierpark Herborn, der sich natürlich auch für den Schutz der heimischen Vogelwelt, wie des Weißstorchs und des Haselhuhns, aber auch von Wolf, Luchs und Wildkatze engagiert, gibt es unter Telefon 02772/42522 oder im Internet unter www.vogelpark-herborn.de.