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Vogelpark Herborn unterstützt als regionale Nuss-Sammelstelle die große Nussjagd des NABU und der Naturschutzakademie Hessen

Vogelpark Herborn unterstützt als regionale Nuss-Sammelstelle die große Nussjagd des NABU und der Naturschutzakademie Hessen

Pünktlich zum Beginn des meteorologischen Herbstes hat Hessens Umweltminister Dietzel am 31. August in Frankenberg mit den Projektträgern Naturschutzbund NABU und Naturschutzjugend NAJU sowie der Naturschutzakademie Hessen (NAH)ein originelles Forschungsprojekt im Dienste des Naturschutzes eröffnet: Bis zum 30. November werden jugendliche Naturforscher gebeten, bei der großen Nussjagd in Hessen unter Haselnusssträuchern auf die Suche nach angeknabberten Haselnüssen zu gehen. Die Fraßspuren verraten, welches Tier sich die leckere Nuss geholt hat.

Im Mittelpunkt des Interesses steht die Haselmaus, ein niedlicher, nur daumengroßer Verwandter des Siebenschläfers mit großen, schwarzen Kulleraugen. Ebenso wie ihr größerer Vetter ist die Haselmaus gar keine Maus, sondern gehört zu den Schlafmäusen oder Bilchen. Ihr dicht und buschig behaarter Schwanz ist ein perfektes Steuer beim Springen im Geäst. Im Herbst begeben sich die Haselmäuse verstärkt auf Nahrungssuche, um sich für den Winterschlaf besonders mit Haselnüssen und Eicheln eine dicke Speckschicht anzufressen. Die Haselmaus ist ein ebenso possierlicher wie heimlicher Vertreter der heimischen Tierwelt. Aufgrund ihrer versteckten nächtlichen Lebensweise wissen wir wenig über ihre Verbreitung. Ihr typisches Fraßbild soll mehr darüber verraten, nicht zuletzt, um ihren Schutz zu ermöglichen.

Für das Team des Vogelparks in Herborn-Uckersdorf ist es eine Ehrensache, ein solches auch naturschutzpädagogisch sinnvolles Projekt zu unterstützen. Das Herborner Naturerlebniszentrum unterstützt deswegen die große Nussjagd in Hessen als regionale Nusssammelstelle. Wie Vogelparkleiter Wolfgang Rades mitteilt, können im Uckersdorfer Vogelpark Nussproben, die in eine Filmdose oder ein Überraschungsei gepackt sind, unter Angabe des Absenders abgegeben werden. Auch hält der Vogelpark weiteres Material zu diesem Naturschutzprojekt, wie ein farbiges Heftchen über die Haselmaus mit Jagdanleitung, schöne Poster und Aufkleber sowie einen Umschlag mit einem Vordruck zum Jagdbericht zur Abholung durch jugendliche Naturschützer bereit.

Die Fraßspuren der Haselmaus sind eindeutig: Während Vögel und Eichhörnchen die Nussschalen zerbrechen und Rötel-, Wald- oder Gelbhalsmuse Löcher nagen, die einen rauen Rand mit Zahnspuren senkrecht zum Öffnungsrand vorweisen, knabbert die Haselmaus ein fast kreisrundes Loch hinein, das einen glatten Rand hat. Der Vogelpark leitet die gesammelten Proben bis zum 30. November zur Auswertung an den NABU Hessen weiter. Als zusätzlicher Anreiz werden unter allen Nussjägern am 30. November viele Preise verlost. Wenn die jugendlichen Naturfreunde ihre Proben im Vogelpark abgeben, so lohnt sich natürlich auch ein Besuch der etwa 300 Tiere in knapp 100 Arten aus aller Welt, aber auch aus der heimischen Natur. Der Vogelbestand mit zahlreichen Kranichen, Papageien, Eulen und Störchen wird im ganzheitlichen Sinne ergänzt um einige Säugetiere wie Lisztäffchen und Zwergziegen, Kriechtiere, Lurche, Fische und Insekten. Der Park ist täglich von 9.30 bis 19.00 Uhr geöffnet.

Parkleiter Wolfgang Rades macht aktuell darauf aufmerksam, dass vor wenigen Tagen mit drei kleinen Gelbbrustaras niedliche gefiederte Nussliebhaber aus den Regenwäldern Südamerikas ihre schützende Bruthöhle verlassen haben. Rades: „Das Familienleben dieser fünfköpfigen Arafamilie lässt sich jetzt sehr schön in ihrer Voliere beobachten.“ Weitere Informationen gibt es unter der Rufnummer 02772/42522 oder im Internet unter www.vogelpark-herborn.de, zur großen Nussjagd auch unter www.nussjagd-hessen.de.