Bis das letzte Blatt die Baumkronen verlassen hat, rieseln meist schon die ersten Schneeflocken gen Boden, so dass Kehrmaschine und Laubbläser gegen Schneeflug und Schippe eingetauscht werden.
In einer Saison kommen auf den öffentlichen Grünanlagen durchschnittlich 500 Kubikmeter Laub zusammen – umgerechnet knapp 50 volle Bauschutt-Container innerhalb von zwei Monaten. Darin nicht erfasst ist der Kehricht, der gemeinsam mit Straßenabfällen mit der Kehrmaschine eingesammelt wird. „Bei den Laubmengen verwundert es nicht, dass knapp ein Dutzend Mitarbeiter seit Oktober tagein, tagaus mit dem Beseitigen des Laubs beschäftigt sind. Das sind etwa 2500 Arbeitsstunden“, berichtet Hinrich Schneider, Leiter des städtischen Baubetriebshofs.
Laub, das mit der Kehrmaschine gesammelt wurde, landet aufgrund der Verunreinigung durch Zigarettenstummel oder anderem Straßenabfall im Restmüll. Der übrige und überwiegende Teil der Laubberge wird der Kompostierung zugeführt, dafür mengt ein Landwirt aus einem Ortsteil das Laub dem Pferdemist bei und düngt damit seine Felder. „Ohne Laubbläser läuft im Herbst nichts. Wenn wir versuchen würden nur mit Besen und Rechen Herr über die Laubflut zu werden, bräuchten meine Mitarbeiter zehnmal so lange, als bisher“, unterstreicht der Baubetriebshofleiter.
Noch störender und gefährlicher als Laub auf Grünflächen und Gehwegen ist nur Schnee oder Eis. Auch hier sorgen die Mitarbeiter des Baubetriebshofs für geräumte öffentliche Gehwege und Straßen. Wenn es frostet oder schneit sind 35 Mitarbeiter des Baubetriebshofs im Winterdiensteinsatz, um im gesamten Stadtgebiet winterliche Straßen frei zu räumen. Einige sind dann schon seit 3:30 Uhr auf den Beinen, wenn sie von den Winterdienst-Bereitschaftsführern Joachim Welzel und Sebastian Michel alarmiert wurden. Das frühe Aufstehen ist nicht schwer für Sie, daran kann man sich gewöhnen. Schwierig ist aber das Rangieren zwischen parkenden, zum Teil unachtsam abgestellten Fahrzeugen. Da wird das Schneeräumen und Streuen manches Mal zur Slalomfahrt. Auch private Bordsteinrampen oder sogenannte Überquerungshilfen stellen ein Hindernis dar und sollten abmontiert werden, um Beschädigungen an den Streufahrzeugen zu vermeiden.
Ist das Durchkommen mit Schlepper und Schaufel nicht möglich, bleibt die Straße schneebedeckt. Dann dokumentieren die Fahrer das Hindernis mit Bild in ihren Streubüchern. Darin werden alle Winterdienst-Fahrten aufgezeichnet und können im Falle von Anwohner-Beschwerden, wegen aus ihrer Sicht nicht geräumter oder zu spät geräumter Straßen, zu Rate gezogen werden. „Manche Einwohner haben wenig Verständnis, wenn Schnee von der Straßenräumung auf dem bereits gesäuberten Gehweg landet“, weiß Hinrich Schneider zu berichten. Hier wünschte er sich von Anwohner mehr Verständnis, weil Alle von den freien Straßen profitierten.
Sieben umgerüstet städtische Fahrzeuge sind im Wintereinsatz – von kleinen bis großen Schleppern, Unimog und Schmalspur-Schlepper. Ein Schneeflug benötigt je nach Modell zur freien Durchfahrt eine Straßenbreite von 2,5 oder 3 Metern. Auf dem Gelände des Baubetriebshofs in der Alsbach lagern für diese Saison knapp 600 Tonnen Streusalz. Im vergangenen Winter rückten die Mitarbeiter der Winterdienst-Bereitschaft etwa 17-mal aus, pro Tageseinsatz werden im Schnitt circa 23 Tonnen Streusalz verbraucht. „Wann und wo in den sieben Streubezirke in Herborn zuerst geräumt wird, legt eine Prioritätenliste fest – vielbefahrene Steilstraßen und Wege an Kitas, Schulen und Seniorenheimen gehören dazu“, verdeutlicht Hinrich Schneider, Leiter des Baubetriebshofs Herborn. Manche Bereiche wie Bushaltestellen, der Busbahnhof oder Teile der Innenstadt werden von einer „Handkolone“ mit Schneeschieber und Streusalz von Schnee befreit.