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Vom Nachwuchs der possierlichen afrikanischen Erdmännchen bis zur heimischen Ringelnatter

Vom Nachwuchs der possierlichen afrikanischen Erdmännchen bis zur heimischen Ringelnatter

Herborn, 5.6.2014: „Artenvielfalt ist Lebensqualität“ – diesem Motto hat sich der im Städtedreieck Siegen - Marburg - Gießen gelegene Vogel- und NaturschutzTierpark Herborn als Partner der Naturschutzverbände und außerschulischer naturkundlicher Lernort verschrieben. Mit mehr als 300 in Herborns Naturerlebniszentrum lebenden Tieren in ca. 80 Arten erleben die jährlich mehr als 40.000 Besucher einen interessanten Ausschnitt aus der biologischen Vielfalt und können die in naturnahen und teilweise von den Besuchern begehbaren Anlagen lebenden Tiere kennen- und lieben lernen.


Natürlich strebt das Vogelparkteam an, im Sinne der Welt-Zoo- und Aquarium-Naturschutzstrategie möglichst viele Besucher für den Naturschutz zu sensibilisieren. Aktuelles Beispiel dafür sind die in einem geräumigen Freilandterrarium lebenden drei Exemplare der bei uns verbreiteten Ringelnatter, die vor kurzem aus dem befreundeten Tierpark Bochum in Herborn eingezogen sind. Sie teilen ihr Terrarium mit den seit längerem hier gezeigten Würfelnattern, die im benachbarten Rheinland-Pfalz, etwa am Unterlauf der Lahn, noch vorkommen, und mit Zauneidechsen.


Ringel- und Würfelnattern sind, wie alle Schlangen unserer Region, ungiftige Vertreter der übrigens unter Naturschutz stehenden heimischen Reptilienfauna. Wie wichtig die Information der Bevölkerung über diese Tiere ist, zeigen die im Mai und Juni an sonnigen Tagen besonders oft im Vogelpark Herborn eingehenden Anrufe besorgter Bürger, die in ihrem Garten eine Schlange beobachtet haben. Durch die Aufklärungsarbeit des Vogelparkteams konnte so manche für den Menschen völlig harmlose Ringel- oder auch Schlingnatter davor bewahrt werden, sinnlos totgeschlagen zu werden. Besonders niedlichen Zuwachs haben jetzt die possierlichen südafrikanischen Erdmännchen des Vogelparks: Anfang Mai brachte das knapp zweijährige Weibchen „Suri“, das erst im Januar aus dem Tierpark Bochum nach Herborn gezogen ist, zwei possierliche Jungtiere zur Welt. Und seit etwas mehr als einer Woche haben die beiden kleinen Racker ihren unterirdischen Bau verlassen, und erkunden jetzt, neugierig und noch ein wenig tollpatschig zugleich, ihr geräumiges Gehege! Aufmerksam bewacht werden sie dabei in dem naturnahen Ausschnitt der Kalahari-Wüste von ihrer Familie um den stolzen Papa „Hugo“.


Auch die besonders beliebten Erdmännchen haben eine wichtige Aufgabe im umweltpädagogischen Konzept des Herborner Naturerlebniszentrums, gehören sie doch zur Familie der Schleichkatzen und können als eine Art Botschafter dazu beitragen die Parkbesucher darüber zu informieren, wie wichtig Raubtiere für die ökologischen Regelkreise auch bei uns in Deutschland sind. Die einstmals bei uns ausgerotteten Luchs und Wolf werden erst allmählich wieder heimisch – wenn wir Menschen dies zulassen! Zudem sollen die Erdmännchen eine Brücke hin zur Bedeutung des Engagements deutscher Naturschützer für den Erhalt der einzigartigen biologischen Vielfalt auch in Afrika und weltweit bauen. Näheres aus dem Leben von Familie Erdmann können die Vogelparkbesucher täglich bei der Informationsfütterung um 16 Uhr erfahren. Der Vogel- und NaturschutzTierpark Herborn ist täglich von 9.30 bis 19 Uhr geöffnet- Letzter Einlass ist um 18 Uhr. Der Eintritt kostet € 6,- für Erwachsene, € 2,50 für Kinder und € 15,- für Familien. Hunde dürfen angeleint mit in den Park. Nähere Auskünfte gibt es unter Telefon 02772/42522 oder im Internet unter www.vogelpark-herborn.de.