Herborn, 03.07.2008: Außerschulische Lernorte können wirkungsvoll dazu beitragen, den in unserer Gesellschaft, besonders bei Kindern und Jugendlichen, leider weit verbreiteten naturkundlichen Bildungsdefiziten wirkungsvoll zu begegnen. Ein zeitgemäß geführter Tiergarten wie der Vogelpark in Herborn-Uckersdorf versteht sich dementsprechend als Naturerlebniszentrum und Brücke zwischen den immer naturentfremdeter heranwachsenden Menschen der Tierwelt.
Diese wachsende Bedeutung des Herborner Vogelparks wurde in der vorigen Woche bei einer Exkursion in den Park von Professor Hans-Peter Ziemek von der Fachgruppe Biologie und Didaktik der Universität Dortmund sowohl von dem Hochschullehrer als auch den 14 gemeinsam mit ihm aus dem Ruhrgebiet angereisten Studentinnen und Studenten bestätigt. Besonders angetan war die von Parkleiter Wolfgang Rades geführte Gruppe von der ganzheitlichen Ausrichtung des Parks, der nicht nur die Faszination der Vielfalt der Vogelwelt aus allen Kontinenten vorstellt, sondern darüber hinaus auch die Begegnung mit possierlichen südamerikanischen Lisztäffchen, nur kniehohen chinesischen Muntjakhirschen oder auch australischen Gespenstheuschrecken ermöglicht.
Professor Ziemek war auch von dem Umstand begeistert, dass die großzügigen neuen Freilandterrarien die Begegnung mit oftmals unbekannten heimischen Kleintieren ermöglichen. Ziemek: Wo sonst haben angehende Pädagogen die Chance, neben frei fliegenden Weißstörchen auch deren gleichfalls gefährdete Mitbewohner der Flussauen wie Europäische Zwergmäuse, Ringelnattern, Laubfrösche oder Sumpfschildkröten in naturnahen Lebensraumausschnitten aus nächster Nähe zu beobachten? Dies war für ihn und die Studenten Grund genug, den Weg aus Dortmund ins idyllische mittelhessische Herborn zu suchen, obgleich es im Ruhrgebiet mehrere renommierte Zoologische Gärten gibt.