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Wer gewinnt den 3. Herborner Schlumpeweck? - Kleinkunstpreis startet am kommenden Montag mit sechs Künstlern

Wer gewinnt den 3. Herborner Schlumpeweck? - Kleinkunstpreis startet am kommenden Montag mit sechs Künstlern

Herborn, 23.09.2010: Er ist mächtig, wird in der Pfanne erhitzt und mit Apfelmus gefüllt. In der kommenden Woche jedoch steht er als Bronzeskulptur im Mittelpunkt des Interesses. Die Rede ist vom „Herborner Schlumpeweck“, denn so heißt nicht nur eine beliebte Süßspeise in der Bärenstadt, sondern auch der Kleinkunstpreis, den die Kulturscheune Herborn zum inzwischen dritten Mal vergibt.


Sechs Künstler kämpfen am 27. und 29. September sowie am 1. Oktober um die Gunst von Jury und Publikum, ehe am 3. Oktober die Gewinner ausgezeichnet werden. Den Auftakt macht in diesem Jahr am Montag, 27. September, ab 20 Uhr der Mannheimer Kulturknall. Madeleine Sauveur, Volker Heymann und Clemens Maria Kitschen agieren hier als aberwitzig abgründig agierendes Trio mit dadaistisch anmutender Wortvirtuosität, satirischem Witz und originellen Musiknummern. Ab ca. 21.15 Uhr stehen dann Linne & Riesling auf der Bühne. Sie sind die einzigen sprechenden Pantomimen weltweit und zum Schreien komisch. Absolute Körperbeherrschung, grandiose Mimik und urkomische Moderationen sind ihr Markenzeichen. Preise wie die renommierte St. Ingberter Pfanne blieben da nicht aus. Sie verblüfften die Jury mit ihrer Fingerfertigkeit und ihrer hohen körperlichen Perfektion – mal sehen, ob das auch in Herborn gelingt!


Am Mittwoch, 29. September, beginnt um 20 Uhr der Abend mit Julian Heun. Er ist die Entdeckung am deutschen Kabarett- und Poetryhimmel. Gerade mal 21 Jahre jung hat er in diesem Frühjahr nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht. Beim renommierten Wettbewerb um den Stuttgarter Besen gewann er Publikums- und den Jurypreis. Der Student der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft und Germanistik an der FU Berlin schreibt – und wie! Seit 2007 tourt er durch den deutschsprachigen Raum und tummelt sich auf Slambühnen. Ab ca. 21.15 Uhr ist dann Johannes Kirchberg an der Reihe. Wenn fiese Doggen einen Flirt mit der schönen Strandnixe verhindern, der Nachbar in ministerieller Sicherheitsmanier die Nachbarschaft überwacht oder der über die Verhältnisse liebende Chansonnier gerne zu dick für seine Geliebte wäre - dann ist man schon mitten drin in Kirchbergs Welt. Und mitten in seinem Programm „Über die Verhältnisse“. Hintersinnig, doppelbödig, manches Mal böse, aber

immer voller Charme – so präsentiert sich der Hamburger Klavierkabarettist. Joachim Zawischa macht politisches Kabarett – allerdings nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern im besten Sinne unterhaltend. Den Schalk im Nacken, die Sense auf der Zunge und Komik im Blut. So führt Zawischa durch ein Land voller Absurditäten. Vorbei an Sprechblasen abgetakelter Politiker bis hin zu Nordic-Walkern mit Navigationsgerät. Zawischa erhielt bereits mehrere Kleinkunstpreise als Texter und Songschreiber. Gut pointiertes Wortkabarett und Komik stehen sich bei ihm nicht im Wege, sondern bilden ein humorvolles Pärchen. Sein Auftritt beginnt am Freitag (1. Oktober) um 20 Uhr, ehe gegen 21.15 Uhr Ulan & Bator die KuSch entern wollen. Die beiden Männer mit der Mütze präsentieren eine völlig neue eigene Kunstform, die ohne doppelten Boden, Einspieler und Tricks auskommt. Gänzlich ohne roten Faden wird das Publikum mit durch das irrwitzige Programm genommen, das sich jeden Abend anders präsentiert und neu findet wie beim Jazz. Wenn es einen humoristischen Beleg für

dadaistische Paralleluniversen gibt, dann in Ulan & Bators "Wirrklichkeit", mit der sie unter anderem den Stuttgarter Besen und das Passauer

Scharfrichterbeil gewannen.


Wenn sich dann Publikum und Jury entschieden haben, schlägt am Sonntag, 3. Oktober, die Stunde von Peter Vollmer. Zum dritten Mal wird der Kabarettist die Preisverleihung als Moderator begleiten. Insgesamt wechseln vier Schlumpewecks und 7000,- Euro Preisgeld den Besitzer. Neben drei Jurypreisen wird auch ein Publikums-Award verliehen. Restkarten gibt es noch u.a. bei der Dillenburger Musicbox (Tel. 02771/24467) sowie bei M. Bender (Kornmarkt 31, 02772/957670) in Herborn. Das Festivalticket für alle vier Abende kostet im Vorverkauf nur 25 Euro, eine Tageskarte gibt es für elf Euro.


Jörg Michael Simmer