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Wer gewinnt die Schlumpewecks?

Wer gewinnt die Schlumpewecks?

Es war im Jahr 2008, als die Kulturscheune Herborn erstmals den Kleinkunstpreis „Schlumpeweck“ auslobte. Diese Auszeichnung gehört inzwischen zu den bedeutendsten der deutschen Kleinkunstszene.

Sie hat auch bei der nunmehr elften Auflage vom 24.-30. September nichts von ihrer Strahlkraft verloren.Der Preis ist nach einer Spezialität benannt, die es nur in Herborn zu essen gibt.

Auch diesmal sind es wieder sechs verschiedene Künstler und Formationen, die an drei Wettbewerbsabenden mit ihrem vielfältigen Können das Publikum begeistern wollen. Dank der Hauptsponsoren - Friedhelm-Loh-Group/Rittal, Sparkasse Dillenburg, Stadtmarketing Herborn und Stadtwerke Herborn – wird es auch 2018 wieder ein hochklassiger Wettbewerb sein, in dem es um insgesamt 8000 Euro Preisgeld und wertvolle Bronzetrophäen geht.

Zum Auftakt am Montag, 24. September, steht ab 20 Uhr Olaf Bossi auf der Bühne. „Harmoniesüchtig“ ist er und erzählt Geschichten aus dem puren Leben. Er versteht es wie kein anderer, humorvolle und berührende Texte mit eingängigen Melodien zu verbinden, ohne dabei Witze auf Kosten anderer zu machen. Seine Zeitgeistkritik ist mit leiser Ironie gewürzt, Boshaftigkeit hat bei ihm stets ihren lausbübischen Charme. Zweiter Künstler des ersten Abends ist ab ca. 21.15 Uhr Stefan Danziger. Auf den Straßen Berlins erlernte er seinen Stil und entdeckte seine Gabe, Menschen stundenlang mit Geschichte vollzubrabbeln. Was anscheinend gut ankam und für witzig befunden wurde. Da es ihm nicht reichte, das nur tagsüber zu tun, beschloss er vor über fünf Jahren, das auch nachts auf den Comedybühnen Berlins zu tun. Seine Comedy beleuchtet charmant Geschichte und die Geschichten dahinter, kulturelle Widersprüche und Absurditäten des Alltags.

Thomas Schreckenberger macht am Mittwoch, 26. September ab 20 Uhr den Auftakt. Wem kann man heutzutage noch vertrauen? Ein paar wenige vertrauen noch den Politikern oder den Medien und ganz Naive sogar dem eigenen Partner. Selbst im Internet kann man nichts mehr verschleiern – kaum suchen wir nach der Adresse eines Baumarktes in unserer Nähe, schon empfiehlt uns Amazon den Kauf von „Shades of grey“. Tim Becker, der Mann mit dem sprechenden Bauch, zählt zu den gefragtesten Bauchrednern Deutschlands und wird ab ca. 21.15 Uhr die Herborner unterhalten. Er haucht seinen Puppen auf faszinierende Weise Leben ein. In seinem Programm entführt er das Publikum in seine verrückte Wohngemeinschaft mit halluzinierenden Kiffern, coolen Musicalstars, sprechenden Lebensmitteln, mies gelaunten Gestalten und herzerwärmenden Angsthasen.

Kontrastprogramm dann am Freitag, 28. September. Um 20 Uhr startet Quichotte. Der Kabarettist, Rapper und Slam-Poet wusste schon damals, als sein Fußballtrainer in der E-Jugend am Spielfeldrand brüllte: „Da geht noch mehr – zieh dran!“, dass genug niemals genug sein würde. „Quatsch ist das“, sagt Quichotte und schiebt dem Streben nach Perfektion und dem Überanspruch in seinem neuen Soloprogramm einen Riegel vor. Der Rabauke vom Rhein Lieder präsentiert humoristische Kurzgeschichten, Gedichte und Stand-up-Comedy und entführt das Publikum zumindest für eineinhalb Stunden aus den Mühlen der Leistungsgesellschaft. Letzter Wettbewerber ab ca. 21.15 Uhr wird Sven Garrecht & Band sein. Frisch, frech und charmant schafft er mit seiner zweiköpfigen Band (Tobias Wehner – Schlagzeug, Simon Seipel – Geige, Glockenspiel, Akkordeon, Ukulele, Gitarre) eine Symbiose aus grooviger Popmusik und sinnigem Chanson. Während man einen flotten Salsa tanzen kann, erfährt man gleichzeitig, wer eigentlich Schuld daran ist, dass immer, wenn man gerade das Bad putzen will, etwas Wichtiges dazwischen kommt. Und wer schon immer mal wissen wollte, wer Beethoven damals die Frau ausgespannt hat und warum einen das interessieren sollte, der darf sich freuen auf Sven Garrecht & Band.

Am Sonntag, 30. September, findet dann ab 20 Uhr die Preisverleihung statt. Moderiert wird sie Lars Redlich. Die drei Jury-Preisträger und der Gewinner der Publikumsauszeichnung sind an diesem Abend anwesend und zeigen Ausschnitte aus ihrem Programm. Eine Dauerkarte für alle vier Abende ist für 40 Euro im Vorverkauf unter anderem bei Optik Tafelski (Tel. 02772/2889), in der Dillenburger Musicbox (Tel. 02771/24467) sowie im Internet unter www.kusch-herborn.de erhältlich. Tageskarten bekommt man pro Abend für 18 Euro.