Herborn, 9.1.2014: Die Tage des Burger Bürgerhauses sind gezählt: Nur noch bis Mai finden Veranstaltungen im Schlachtschiff Metz statt. Danach werden keine Termine mehr vergeben, weil der Abriss vorbereitet wird die Sanierung des 1969 gebauten Gebäudes lohnt sich nicht mehr. Vor etwa einem Jahr fiel die Entscheidung, stattdessen einen Neubau zu errichten.
Wie das neue Burger Bürgerhaus aussehen könnte, können alle Interessierten am Dienstag und Mittwoch (14. und 15. Januar) kommender Woche erfahren. Dann werden im Burger Bürgerhaus die Ergebnisse des
Architekten-Wettbewerbs vorgestellt: 19 Architekturbüros haben dafür bis Ende November ihre Entwürfe eingereicht. Das Preisgericht mit Fach- und Sachpreisrichtern sowie Sachverständigen hat in den Tagen vor Weihnachten in drei Entscheidungsrunden die vier besten Entwürfe gekürt, die nun zusammen mit den anderen Arbeiten am Dienstag und Mittwoch kommender Woche zu sehen sein werden.
Ihnen allen gemein ist die in der Ausschreibung geforderte Funktionalität und Flexibilität hinsichtlich der Nutzung: Beispielsweise sollen der große und der kleine Saal in die insgesamt 200 Gäste passen werden sowie der Vereinsraum sowohl zusammen für eine Veranstaltung als auch parallel für mehrere Nutzer zur Verfügung stehen können, wie Petra Georg als zuständige Fachdienstleiterin für Bauordnung und Hochbau erläutert. Aus diesem Grund solle der Vereinsraum auch eine separate kleine Küche bekommen, erklärt sie. Dieses Raumprogramm sei von den Ortsvereinen als ausreichend bezeichnet worden. Bestandteil des Bürgerhauses, so die Vorgabe an die Planer, ist außerdem ein Sportlerbereich mit Umkleiden und Duschen, wie er ähnlich auch im alten Bürgerhaus existiert. Das neue Bürgerhaus wird voraussichtlich um die Jahreswende 2015/2016 fertig sein.
Die Kosten für den Neubau werden mit rund 2,5 Millionen Euro einschließlich der Abrisskosten und Architektenleistungen beziffert und liegen damit deutlich unter den rund drei Millionen Euro, die für eine Sanierung des in die Jahre gekommenen Burger Bürgerhauses veranschlagt hätten werden müssen. Da das Bürgerhaus über keine Dämmung verfügt, wäre eine energetische Sanierung und das Erfüllen der
Anforderungen des Brandschutzes kaum mit vertretbarem Aufwand möglich gewesen. Zudem würde man damit allenfalls etwa 20 Prozent der Heizkosten einsparen können, so lautete die Prognose.
Drei der vier von der Jury in die Endauswahl gewählten Vorschläge, die von Büros aus Darmstadt und Frankfurt/M stammen, sehen das neue Bürgerhaus an dem Standort des heutigen. Lediglich ein Entwurf geht von einem auf dem Parkplatz errichteten Gebäude aus. Wir wollen die wirtschaftlichste und überzeugendste Lösung finden, erläutert Petra Georg. Neben der Energieeffizienz spielen da auch die Folgekosten und viele andere Faktoren eine Rolle für die Entscheidung, die das Preisgericht fällen wird. Ihm gehören neben ihr drei externe Architekten an, als Sachpreisrichter fungieren Bürgermeister Hans Benner und Stadtverordnetenvorsteher Jörg-Michael Müller. Ohne Stimmrecht gehören Vertreter der Fraktionen und die Burger Ortsvorsteherin Rita Salzer dem Gremium an.
Die Ausstellung der eingereichten Wettbewerbsbeiträge, die neben den Entwurfszeichnungen auch kleine Architekturmodelle umfasst, wird am 14. Januar um 15.30 Uhr von Bürgermeister Hans Benner im Beisein der Planer eröffnet. Sie kann an diesem Tag bis 18 Uhr in Augenschein genommen werden. Am Mittwoch, dem 15. Januar, sind die Ergebnisse des Wettbewerbs Bürgerhaus Burg von 9 Uhr bis 16 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich. An beiden Terminen sind auch Vertreter der Herborner Verwaltung vor Ort, die Auskunft zu dem Wettbewerb geben können.
Klaus Kordesch