„Wir hoffen auf einen fruchtbaren Dialog“ - „Direkter Draht“ für Nachfragen, Anregungen und Kritik in Sachen Finanzen

Herborn, 7.3.2013: Mehr als 38 Millionen Euro fließen 2013 in die städtischen Kassen, so die Kalkulation im aktuellen Haushaltsplan. Was passiert mit dem vielen Geld, mag sich manch einer fragen. Ein Blick auf die Homepage der Stadt Herborn gibt Aufschluss, denn dort ist der komplette Haushalt schon seit einigen Jahren zum Download verfügbar. Neu in diesem Zusammenhang ist etwas anderes: Die Stadt Herborn macht es ihren Bürgern nämlich ab sofort ein ganzes Stück leichter, Fragen, Kritik oder Anregungen vorzubringen – und will gute Ideen weiterverfolgen.

Was kostet der Unterhalt der Bürgerhäuser und Straßen? Wie viel sind der Stadt die Kindergärten wert? Das umfangreiche Zahlenwerk gibt Auskunft zu diesen und vielen anderen Fragen. Wer einen schnellen Überblick zu den wichtigsten Bereichen haben möchte, kann sich direkt die Datei „Grafiken und Ausgabenschwerpunkte“ herunterladen, die unter anderem auch aufschlüsselt, welche Investitionen für welchen Stadtteil in diesem Jahr anstehen. „Unsere Bürger tragen zur Einnahmesituation der Stadt bei und haben das Recht zu sehen, was mit ihrem Geld passiert“, findet Bürgermeister Hans Benner: „Viele wissen auch gar nicht, wie das Geld ausgegeben wird.“

Für alle Fragen, die in Sachen Haushalt und städtische Finanzen offen bleiben, hat die Stadtverwaltung jetzt eine schnelle und direkte Möglichkeit der Kontaktaufnahme geschaffen: Mit einem Klick auf den Button „Fragen, Anregungen und Kritik“ unter dem Menüpunkt „Haushalt“ lässt sich ein Formular öffnen, in dem man unabhängig von den Öffnungszeiten des Rathauses seine Wünsche, Vorschläge und Anregungen loswerden kann. Die E-Mail landet dann direkt bei den zuständigen Mitarbeitern des Fachbereichs Finanzen in der Stadtverwaltung, die – je nach Art der Nachricht – per E-Mail, Post oder auf Wunsch auch persönlich Rede und Antwort stehen.

Damit sind die Möglichkeiten aber laut Bürgermeister Hans Benner noch nicht erschöpft: „Wir leiten die Anregungen weiter an die politischen Gremien“, erklärt er. Es ist also durchaus möglich, dass ein guter Vorschlag nach der Diskussion in den zuständigen Ausschüssen irgendwann zur Entscheidung beim Stadtparlament auftaucht und dann für den nächsten Haushalt eingeplant wird. Auch wenn es nicht soweit kommt: Die Stadtverordneten sollten aber zumindest auf dem Laufenden gehalten werden, welche Anregungen und Kritikpunkte bezüglich des Haushalts seitens der Bürger an die Stadtverwaltung gelangen, meint der Bürgermeister. Für ihn und die Mitarbeiter der Stadtverwaltung bedeutet das neue Angebot ein Stück mehr Bürgernähe und -beteiligung: „Wir hoffen auf einen fruchtbaren Dialog!“

Das neue Angebot ist im Lahn-Dill-Kreis einzigartig. Viele Kommunen veröffentlichen noch nicht einmal ihren Haushalt online, wissen Michael Benner, Leiter des Fachbereichs Finanzen, und seine Stellvertreterin Janina Schäfer. „Wir betreten da gewissermaßen Neuland“, wissen die beiden und sind neugierig auf die Resonanz, die das Angebot findet.

Bild und Text: Klaus Kordesch