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Zahlreiche Nachzuchterfolge im Herborner Vogelpark

Zahlreiche Nachzuchterfolge im Herborner Vogelpark

Endlich ist in dem am Fuße von Westerwald und Rothaargebirge in herrlicher Landschaft in Herborn-Uckersdorf gelegenen Vogelpark der Sommer eingekehrt. Sogleich steigt die Stimmung bei Mensch und Tier, und es zeigen sich auch vermehrt die Konsequenzen der in diesem Jahr mit einiger Verspätung eingetretenen Frühlingsgefühle bei den befiederten, behaarten oder beschuppten Bewohnern in Herborns Naturerlebniszentrum.


Drei Weißstorchpaare ziehen erfolgreich neun Jungstörche groß. Unter ihnen ist auch das bewährte langjährige Zuchtpaar „Adebar“ und Gabriele“, das aufgrund seiner großen Lebenserfahrung Freiflug geniesst und dadurch gelegentlich auch in der Nachbarschaft des Herborner Vogelparks zu beobachten ist. Mit fast zwei Metern Flügelspannweite bieten die Störche über Uckersdorf ein imposantes Flugbild.


Nicht ohne Stolz verkündet das Vogelparkteam den Schlupf von fünf jungen Gelbbrustaras bei zwei Zuchtpaaren. Die Schneeeulen „Hedwig“ und „Merlin“ ziehen gar gleich vier Jungeulen groß . Möglicherweise sind es sogar fünf oder sechs der mit ihren Daunenfedern puschelig befiederten Jungeulen. Denn das Gelege bestand wie im Vorjahr gar aus sechs Eiern, und um nicht zu stören, konnten die von ihrer Mutter bewachten Kleinen noch nicht genau gezählt werden.


Auch die seltenen, fast putengroßen Rotbrustkrontauben haben wieder mit der Brut begonnen. Da diese seltenen Vögel sehr störungsanfällig sind, ist im Vogelhaus der Bereich ihrer Innenvoliere geschlossen, dennoch entgeht den Tierfreunden nichts wesentliches, denn sie erhalten am Innengehege der possierlichen Lisztäffchen über einen Monitor einen Einblick ins Familienleben der Krontauben. Bei dem sommerlichen Wetter halten sich auch die Bewohner der benachbarten Volieren größtenteils im Freien auf. Dies gilt auch für die schneeweißen und sehr seltenen Balistare, die nach dem ersten Zuchterfolg im Vorjahr auch in diesem Jahr in ihrem Nistkasten in ihrer Außenvoliere zwei Jungvögel aufziehen.


Auch die farbenprächtigen Roten Ibisse aus den Mangrovenwäldern Südamerikas sowie die afrikanischen Heiligen Ibisse sind intensiv mit dem Brutgeschäft und teilweise auch schon mit der Aufzucht ihrer Jungen beschäftigt. In der begehbaren Freiflugvoliere ist das Brutgeschehen bei den Roten Ibissen natürlich besonders gut zu beobachten.

Hier führt auch die unscheinbare Henne des herrlich bunten Satyrtragopans zwei Küken.


Allerliebst sind auch die beiden erst zum Wochenende geborenen Zwergziegen, sowie die nur hummelgroßen Küken der Chinesischen Zwergwachteln, die in der Brutstation des Streichelgeheges gut zu beobachten sind.


Im benachbarten Australiengehege sind die beiden Jungvögel des Lachenden Hans bereits ausgeflogen. Das kleine Parmakänguru ist inzwischen schon so groß geworden, dass es nicht mehr in den Beutel seiner nur hasengroßen Mutter passt.


Beim Vogelparkteam besonders im Blickpunkt steht aktuell das Brutmanagement bei den Rosa Flamingos. Gleich drei Paare sind hier mit der Brut beschäftigt, darunter auch ein homosexuelles Paar. Der Bruttrieb dieser beiden Flamingomännchen ist dermaßen ausgeprägt, dass bedingt durch ihre Eroberungsversuche eines immer nur aus einem Ei bestehenden Geleges leider auch bereits zwei Eier zu Bruch gegangen sind. Um weitere Verluste zu verhindern, haben die Tierpfleger die verbliebenen Eier gegen Gipseier ausgetauscht.


Wenn die Flamingoeier im Brutapparat erfolgversprechend reifen, sollen sie kurz vor dem Schlupf der Jungvögel den Brutpaaren wieder untergeschoben werden. Übrigens spielt dabei

durchaus auch das homosexuelle Flamingopaar eine Rolle bei den Familienplanungen des Vogelparkteams, haben sich doch in anderen Parks homosexuelle Störche und auch Flamingos bereits als sehr liebevolle Eltern erwiesen.


Der Vogelpark Herborn ist täglich von 9.30 bis 19.00 Uhr geöffnet (letzter Einlass um 18.00 Uhr). Der Eintrittspreis beträgt € 5,00 für Vollzahler, € 4.00 für Ermäßigte, € 2,00 für Kinder von drei bis 15 Jahren und € 12,00 für Familien. Hunde dürfen angeleint mit in den Park.

Nähere Informationen gibt es auch auf der Homepage des Vogelparks (www.vogelpark-herborn.de).